Zum Inhalt springen

UEG-Week 2025 Berlin

29. Oktober 2025 durch
UEG-Week 2025 Berlin
IVEPA e.V.

UEG Week – ESGENA Konferenz

Während der diesjährigen UEG Week, welche vom 04. - 07.10 in Berlin stattfand, wurden insgesamt 15 Sessions zu den unterschiedlichsten Themen von Referent*innen aus ganz Europa präsentiert.

Auftakt und Themenschwerpunkte

Die ESGENA-Konferenz startete am Samstag mit der Opening Session. Dabei wurde die ESNO (Europäische Organisation der Fachkrankenpflege) vorgestellt und die Bedeutung der internationalen Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Fachorganisationen hervorgehoben.

In der zweiten Session stand das Thema „Neue Trends und Entwicklungen im Bereich Hygiene und Infektionskontrolle“ im Fokus. Ein Vortrag von Olympus zeigte eine Studie, in der demonstriert wurde, wie sich bei der manuellen Aufbereitung Wasser und Reinigungsmittel einsparen lassen. Die Firma AMBU präsentierte ein Einmalendoskop, das auch unter dem Aspekt der Green Endoscopy als nachhaltige Alternative überzeugen kann.

Parallel dazu wurden im zweiten Vortragsraum die neuesten Trends und Entwicklungen in der Endoskopie vorgestellt. Firmen wie OVESCO, Olympus, Steris, Fujifilm und Medtronic präsentierten dort ihre Produkte. Im Anschluss bot die Hands-on Area Gelegenheit, die vorgestellten Geräte und Technologien selbst in Augenschein zu nehmen.

Forschung, Innovation und Pflegepraxis

Auch in diesem Jahr konnten Abstracts in den Kategorien Management und Bildung eingereicht werden. Ein ausgewähltes Projekt präsentierte ein nationales Schulungsprogramm für Sedierung und Notfallmanagement in der Endoskopie. Ein weiteres Abstract befasste sich mit dem Einsatz Künstlicher Intelligenz als unterstützendes Tool im klinischen Alltag.

Eine weitere Session widmete sich den chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (CED). Dabei wurde die zentrale Rolle der CED-Nurse in der Endoskopie betont. Außerdem wurde diskutiert, ob es Möglichkeiten zur Prävention dieser Erkrankungen gibt. Zum Abschluss wurden hilfreiche digitale Tools vorgestellt, die den Alltag von CED-Patient*innen erleichtern können.

Nachhaltigkeit und Innovation

Die letzte Session des ersten Tages stand ganz im Zeichen der Green Endoscopy. Präsentiert wurden praktische Tipps und Tricks, um Papierverbrauch zu reduzieren und den CO₂-Fußabdruck von Endoskopie-Abteilungen zu verringern. Das ESGENA-Poster, das auf der Homepage zum Download bereitsteht, soll im Alltag daran erinnern, dass bereits kleine Veränderungen große Wirkung zeigen können.

Zweiter Konferenztag

Der zweite Tag begann mit der Generalversammlung der ESGENA, in der die wichtigsten Themen des Jahres vorgestellt und diskutiert wurden. Außerdem fand die Wahl des neuen ESGENA-Boards statt. Die neu gewählten Mitglieder werden auf der ESGENA-Homepage präsentiert.

Ein besonderer Programmpunkt war die Session „Innovative Approaches in Liver Disease Management“, die in Kooperation mit der EASL Task Force organisiert wurde. Ziel dieser Initiative war es, die enge Zusammenarbeit zwischen Hepatologinnen, Gastroenterologinnen und Endoskopiker*innen zu stärken.

Internationale Expertinnen präsentierten innovative pflegerische, diätologische und physiotherapeutische Ansätze in der Betreuung von Patientinnen mit Lebererkrankungen. Die Themen reichten von der europäischen Vernetzung der Liver Nurses (Malene O’Connell, Dänemark) über pflegerische Perspektiven beim hepatozellulären Karzinom (Gemma Iserte Fort, Spanien) und die Entwicklung einer nurse-led Beratungsstruktur in der Hepatologie (Sonja Beckmann, Schweiz) bis hin zu Strategien zur Verbesserung von Ernährung und Bewegung bei Leberpatient*innen (Kate Hallsworth, UK; Catarina Lindqvist, Schweden).

Diese Session unterstrich eindrucksvoll die wachsende Bedeutung spezialisierter Pflegeexpertise in der Hepatologie und zeigte, wie erfolgreich interdisziplinäre Zusammenarbeit im europäischen Kontext funktionieren kann.

Vielfalt in der Patient*innenversorgung

Unter dem Titel „Patient*innen-Versorgung – Unterschiede sind wichtig“ beschäftigte sich Session 9 mit Aspekten diversitätssensibler Pflege. Dabei wurde unter anderem beleuchtet, welche Besonderheiten bei der Behandlung von transgender Patient*innen zu berücksichtigen sind – ein hochaktuelles und wichtiges Thema.

Präsentiert wurde außerdem das HYGIENE UPDATE 2025.

Praxis und Ausbildung

In Session 12 wurden praxisnahe Fallbeispiele aus dem klinischen Alltag vorgestellt, darunter die EUS-gezielte Therapie von Magenvarizen. Hier wurde insbesondere die Bedeutung einer klaren Kommunikation im Team für den Erfolg interventioneller Eingriffe hervorgehoben.

Auch das Thema Ausbildung fand großen Anklang: Das Training am Simulator wurde als effektive Methode zur Einarbeitung neuer Mitarbeiter*innen präsentiert.

Ein Höhepunkt – wie jedes Jahr – war die beliebte „Worst Case Session“. Der offene Umgang mit Fehlern und die gemeinsame Reflexion darüber wurden als zentrale Bestandteile einer funktionierenden Teamkultur hervorgehoben – sowohl auf Kongressen als auch im beruflichen Alltag.

Zum Abschluss der Konferenz sorgte ein interaktives Quiz für Begeisterung. Fragen rund um die ESGENA und den Fachbereich Endoskopie luden zum Mitraten ein – und auch heuer gab es wieder attraktive Preise zu gewinnen.

Hands-on Training

In der Hands-on Area stand das praktische Üben endoskopischer Fertigkeiten im Mittelpunkt. An verschiedenen Stationen konnten Interventionen wie EMR, ESD, Hämostase, EUS und ERCP trainiert werden.

Die Teilnehmerinnen hatten die Möglichkeit, ihre Kenntnisse zu vertiefen oder aufzufrischen. Vertreterinnen zahlreicher Medizintechnikfirmen standen vor Ort bereit, um neue Geräte und Instrumente vorzustellen. Die Hands-on Trainings werden von der ESGENA organisiert und bieten eine hervorragende Gelegenheit, neue Techniken in einem professionellen Umfeld zu erlernen – auch für Pflegepersonen.

Fazit

Drei spannende Tage voller inspirierender Vorträge, lebhaftem Informationsaustausch und wertvollem Networking – die ESGENA-Konferenz im Rahmen der UEG Week zeigte einmal mehr, wie vielfältig, innovativ und engagiert die europäische Endoskopie-Community ist.