In der November Ausgabe der Zeitschrift für Gastroenterologie, dem offiziellen Organ der Österreichischen Gesellschaft für Gastroenterologie und Hepatologie ÖGGH, sowie der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten DGVS, wurde die von IVEPA unterstützte Erhebung zum Gesundheitszustand des Endoskopiepersonals in Österreich publiziert. Die Autorin und IVEPA Vorstandsmitglied, Gerlinde Weilguny-Schöfl, BSc möchte sich auf diesem Weg nochmals herzlich bei allen bedanken, die 2019 den Fragebogen ausgefüllt haben.
Hier das Abstract zur Publikation:
Gesundheitszustand des Endoskopiepersonals in Österreich
Hintergrund
Die Arbeit in der Endoskopie ist mit physischen und psychischen Herausforderungen verbunden, es gibt jedoch kaum Daten, ob dadurch die Gesundheit der Betroffenen beeinflusst wird. Ziel der Erhebung war, den Gesundheitszustand von Österreichs Endoskopiepersonal zu evaluieren und Vergleiche anzustellen.
Methode
2020 wurde an Ärzt*innen (n=236) und Pflegepersonen (n=324) in österreichischen gastrointestinalen Endoskopien ein standardisierter Fragebogen des Hogrefe Verlags und ein selbst entworfener SurveyMonkey® Fragebogen online versendet. Die Rücklaufquote betrug 17,9%. Die Daten wurden mit einer Normbevölkerung, mit einer ähnlichen älteren Erhebung aus 2004 und nationalen Krankenstandsdaten verglichen.
Ergebnisse
Im Vergleich mit einer Normbevölkerung gleichen Alters und Geschlechtsverteilung hat Österreichischs Endoskopiepersonal mehr gesundheitliche Beschwerden. Im Vergleich mit den Ärzt*innen geben Pflegepersonen mehr Beeinträchtigungen an, am deutlichsten Müdigkeit und übermäßiges Schlafbedürfnis (p=0,001), Schweregefühl in den Beinen (p=0,001) sowie Wärme- (p<0,001) und Kälte-Überempfindlichkeit (p=0,002). Pflegepersonen sind etwas häufiger im Krankenstand als Ärzt*innen, die Krankenstandstage haben sich gegenüber 2004 vermehrt, liegen aber deutlich niedriger als im österreichischen Durchschnitt. Lebensstil übt wenig Einfluss auf die Symptome aus.
Schlussfolgerung
Die Umfrageergebnisse zeigen, dass Arbeiten in der Endoskopie im Vergleich mit der Normbevölkerung mit gering stärkeren gesundheitlichen Problemen einhergeht. Pflegepersonen sind stärker belastet als Ärzt*innen. Diese Daten können Grundlage für gezielte Maßnahmen zur Prävention darstellen.
Auf ergonomische Haltung achten
(c) Wolfgang Schimetta